Der Mops erlebt derzeit eine Renaissance. Nach Jahrzehnten, in denen er in Deutschland beinahe in Vergessenheit geriet (die Engländer und Amerikaner hingegen hielten der Rasse stets die Treue) gibt es jetzt auch in Deutschland immer mehr Mops-Hunde und glückliche BesitzerInnen. Seine steigende Beliebtheit lässt sich in News und Trends dokumentieren:
Auch die Schweden haben erkannt, daß gutes Design vier Pfoten hat. Im Katalog zur Eröffnung eines neuen Einrichtungshauses am 13.12.2010 in Berlin wurde auch ein Mops eingeladen. Der zeigt sich locker flanierend im Prospekt in einer stylishen Altbauwohnung.
Der Mops ist ein prima Begleithund und macht alles mit – sogar einen Run durch die Fußgängerzone auf dem Weg zur Schnäppchen-Brille. So jedenfalls könnte man den aktuellen TV-Spot von Apollo-Optik interpretieren. Inhalt des Fernsehspots: In Begleitung einer rüstigen älteren Dame, die mit flachen Bequemschuhen und Einkaufstrolli ausgestattet ist, wetzt der Mops an der Leine durch die sonnige Innenstadt. Sie bahnt sich fix den Weg durch die Passanten, brummelt derweil vor sich hin. Sätze wie: Sie bestimmen den Preis ..und das gibt es doch gar nicht ..“ Kunden bestimmen bei Apollo-Optik den Preis für ihre Brillenfassung selber? Mops und Dame stürmen die nächste Filiale. Die Dame sucht sich ein Brillenmodell aus, ist zufrieden und tatsächlich bestimmt sie den Preis für die Fassung. Die Agentur Scholz & Friends“ aus Hamburg entwickelte den Spot mit Begleithund Mops, der noch bis zum 17. Oktober 09 für die Aktion Sie bestimmen den Preis“ wirbt. Wir haben die Idee für einen möglichen zweiten Spot der Agentur: eine stilvoll gekleidete Frau (mit ausgeruhtem Mops an der Leine) sucht sich ein fesches Sonnenbrillenmodell aus Bequemschuhe werden gegen Sandalen eingetauscht, Dutt gegen Zopf, wirres Brabbeln gegen ein gesummtes Lied - das passt heutzutage doch auch, nicht wahr?
Dies ist der Link zum TV-Spot, veröffentlicht bei W & V“: Link zum TV-Spot
Und einen ganz speziellen Mops-Film gibt es auf diesen Internetseiten unter: Mops-Film.
Ein Mops ist anders. Er fordert zum Sehen heraus, zum Neu-Hinsehen und Auseinandersetzen mit dem, was nicht gängig ist: Falten, runde Taille, Schniefelnase - alles da, aber eben nicht Standard. Ottmar Hörl hat den Mops in Skulptur versetzt. Kompakt und nachdenklich sitzen die Möpse in der Ausstellung der "Art Contemporary" in Berlin, wo ich sie erstmals sah.
Und mich mitten zu ihnen setzte, in die netten, geselligen und durchaus kommunikativen Geschöpfe. Am Besten wirken sie im Rudel (nicht zu Verwechseln mit Beuys). Hörl ist nicht Beuys, und das ist gut so: denn einen Hörl-Mops kann man noch bezahlen.
Die Idee des Künstlers: "Der Mops ist der lebendige Versuch, die Idee eines Kunstwerks. Er ist in seiner Existenz das Spiegelbild von Exzentrik, eines Charakters oder einer Lebensform, welche das unmittelbar mit dem Stichwort "Hund" verbundene ad absurdum führt. Er ist ein Zustand, ein künstlerisches Projekt, ein Versuch ." erklärt Hörl in Vorbereitung einer Installation von Pug-Multiplen, einer Mops-Versammlung.
Einen Hörl-Mops gibt es in gold oder schwarz (mit eingraviertem Name des Künstlers) und kostet jeweils 100 Euro. Die limitierte und persönlich signierte Mops-Edition kostet 200 Euro. Größe jeweils 44 x 25 x 40 cm.
Gerne leiten wir Ihren Kontaktwunsch direkt an die Galerie weiter. Bitte schicken Sie uns eine Email an: info@mopsfidelezeiten.de
Zur Beliebtheit des Mopses hat sicherlich auch Vicco von Bülow beigetragen, der am 12. November seinen 85zigsten Geburtstag feierte. Ein schöner Grund, dem Meister des deutschen Humors eine Ausstellung im Berliner "Museum für Film und Fernsehen" zu widmen. Mit dabei u.a. seine berühmt gewordenen Figuren Opa Hoppenstedt, Wum und Wendelin, die Steinlaus und natürlich auch die Möpse - in Prosa, Zeichnungen und Lyrik. Sketche sind via Kopfhörer und Monitor zu genießen, was den Besuchern sichtlich Freude macht. Das Museum wird auch weiterhin ausgewählte Werke zeigen, aus dem privaten Vorlaß von Loriot. Bereits in der ständigen Ausstellung "Fernsehen" des Museums ist die erste Mondlandung zu sehen - in der Variante nach Loriot mit den Möpsen Meyer und Pöhlmann statt den Astronauten Armstrong und Aldrin. Und auch in der Kunstgeschichte hat Loriot seine mopsigen Spuren hinterlassen: in den "Nachtschattengewächsen", die erstmals gezeigt werden. Es sind auf Notizzettel gebannte Traumbilder Loriots, die Motive Picassos oder Dalís aufgreifen. Mit dabei eine kubistische Dame mit Mops.
Auf dem Foto sehen Sie Loriot, der mir gerade einen wunderbaren Mops zeichnet. Herzlichen Dank für den neuen, mopsigen Gefährten!
Aber bei Loriot dreht sich natürlich nicht nur alles um den Mops, sondern er widmet sich in seinem Werk immer wieder drei wichtigen Themen: "Die mangelnden kommunikativen Fähigkeiten in der Gesellschaft, vor allem die zwischen Frauen und Männern; das Verhältnis von Mensch und Tier; und die Frage, was unser Leben mit den Errungenschaften der so genannten Hochkultur, den schönen Künsten, insbesondere mit der Musik, der Literatur und der Malerei zu tun hat - zu tun haben ko¨nnte." (Zitat: Deutsche Kinemathek, Museum für Film und Fernsehen).
Loriot. Die Hommage. Museum für Film und Fernsehen im Filmhaus am Potsdamer Platz; bis zum 29. März 2009. Anschließend im Bonner Haus der Geschichte. Weitere Infos: www.kinemathek.de
Agent Frank; piranha 01/02